Unter psychosomatischen Beschwerden versteht man in der Psychotherapie nicht, wie umgangssprachlich oft behauptet wird, dass man sich körperliche Beschwerden oder Schmerzen nur „einbildet“. Die Schmerzen und Beschwerden sind real.
Mit „psychosomatisch“ ist vielmehr gemeint, dass es Wechselwirkungen gibt zwischen unserer Psyche und unserem Körper. Gesundheit ist somit nicht lediglich als Abwesenheit von Krankheiten zu verstehen, sondern vielmehr als eine Art Gleichgewicht unserer körperlichen, seelischen und sozialen Bedingungen, wobei hier Stress eine große Rolle spielt. Und so gibt es Wechselwirkungen zwischen diesen drei Ebenen.
Unser körperliches Befinden hat Auswirkungen auf unsere Psyche (Wenn wir krank sind, geht es uns auch psychisch schlecht). Aber auch unsere Psyche hat Auswirkungen auf den Körper (Unterdrücken wir z.B. zu viele Aggressionen, kann dies zu Kopfschmerzen, Magenschmerzen oder Ähnlichem führen). Genauso gibt es Wechselwirkungen dieser beiden Faktoren mit unserem sozialen Leben (Haben wir zu viel Stress in unserem Beruf, kann dies zu Depressionen oder Burn-out führen, und umgekehrt).
Typische psychosomatische Beschwerden können sein: Migräne, Blasenreizung, hoher Blutdruck, Tinnitus, Zähneknirschen, Schmerzen, Neurodermitis, Schuppenflechte, Asthma, chronische Bronchitis, unterschiedliche Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, z. B. Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre, chronische Magenschleimhautentzündungen und vieles mehr.