Die verbreitetsten Essstörungen sind Magersucht, Bulimie, Sportbulimie (mit der Folge gefährlich wenig zu wiegen) und „Kummeressen“ (mit der Folge gesundheitsgefährdend zu viel zu wiegen).
Esstörungen sind meist auch mit einer „Körperschemastörung“ verbunden. D.h. dass man sich, wenn man magersüchtig oder bulimisch ist, meist viel dicker sieht oder empfindet, als man ist. Ein Kennzeichen dabei ist auch, dass man sich z.B. im Spiegel nicht „als Ganzes“ sieht, sondern seinen Körper sehr partiell betrachtet, z.B. „aber der Bauch wölbt sich wirklich nach außen“ oder „an der Hüfte ist wirklich eine Speckrolle“).
Ist man adipös, also gesundheitsgefährdend übergewichtig, sieht man vielleicht oft erst auf einem Foto „oh Gott, ich bin ja wirklich dick geworden!“.
Bei allen Essstörungen geht es nicht nur um ein Schönheitsideal, sondern es sind fast immer schwierige Gefühle damit verbunden, z.B. Schwierigkeiten, sich selbst zu akzeptieren oder sich geliebt zu fühlen. Häufig stehen damit auch Ängste und Aggressionskonflikte in Verbindung.
Bei der Magersucht steht dann die Kontrolle der eigenen Gefühle und Begierden im Vordergrund. Es gibt einem ein Gefühl der Sicherheit, wenn man diese kontrollieren kann. Bei der Adipositas versucht man schwierige Gefühle wegzuessen. Bei der Bulimie versucht man schwierige Gefühle wegzuessen, erträgt sich dabei aber meist selbst nicht und muss sich des Essens wieder entledigen. Bei der Sportbulimie erbricht man sich nicht, sondern treibt so viel Sport, dass man alle Kalorien, die man vorher zu sich genommen hat, wieder los wird.
Bei allen Essstörungen wendet man Aggressionen gegen sich selbst, und sie sind meist die Folge unbewusster innerer Konflikte (siehe „unbewusste innere Konflikte“ in „Über Psychotherapie“).